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Altes ist vergangen - Neues ist geworden … ?

  • info2874313
  • 4. Juli
  • 3 Min. Lesezeit
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Wahrscheinlich kennen wir alle diesen Vers aus 2. Korinther 5,17: „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“


Rund um diese Bibelstelle ergeben sich in meinen Beratungen immer wieder intensive Gespräche. In manchen Gemeinden wird Seelsorge grundsätzlich abgelehnt und als Begründung dieser Vers angeführt.


Dazu höre ich dann von Betroffenen die verschiedensten Geschichten: Anfeindung in der Gemeinde, weil sie spüren, dass sie Hilfe brauchen und dass sie eben nicht „neu“ geworden sind, sondern die alten Themen sie immer wieder einholen. Oft kommt dann auch der gut gemeinte Hinweis „Du musst doch nur… (mehr glauben, mehr festhalten am Wort, mehr Stille Zeit machen, etc.).“ Sie fühlen sich mit ihren Nöten und Kämpfen alleine gelassen und nicht verstanden und ziehen sich zurück, weil sie sich jetzt auch noch schuldig fühlen, es nicht zu schaffen. Denn wenn es in der Bibel so steht und so ist, kann es ja nur an ihnen liegen, dass sie es so nicht erleben. Der Weg zu Selbstverdammnis ist da nicht mehr weit.


Und dann gibt es andere Geschichten, dass nahestehende Personen durch den Einfluss so einer Lehre plötzlich immer rücksichtsloser werden oder immer aggressiver. Sie sind ja „neu“, also ist doch alles gut. Sie sind gut so wie sie sind, Sie dürfen so sein. Wenn dann in der Kombination noch hinzukommt, dass wir ja laut der Bibel berufen sind zu herrschen (Offenbarung 5, 10: „Durch dich sind sie jetzt Könige und Priester, die unserem Gott dienen. Und sie werden über die ganze Erde herrschen.“), ist Unterdrückung und Ungerechtigkeit im Namen Jesu Tor und Tür geöffnet. Schuld sind die anderen, die sie nicht akzeptieren und dann halt damit leben müssen, beherrscht zu werden. Man kann sich leicht vorstellen, dass dieses Verhalten und diese Lehre auf Dauer zu Unterdrückung durch Manipulation, zu Selbstwertproblemen und zu tiefer Scham führen.


Heißt das also, dass die Aussage falsch ist?


Wohl kaum, wenn wir uns darüber einig sind, dass die Bibel die Wahrheit sagt. Wie könnte diese Aussage also zu verstehen sein?


Meiner Meinung nach stimmt beides! Gott hat Seinerseits alle geistlichen Voraussetzungen geschaffen, dass wir „neue Kreaturen“ sind. Indem Jesus für unsere Schuld gestorben ist und die uns zustehende Strafe auf sich genommen hat, sind wir – sofern wir Jesus bewusst als unseren Herrn und Retter angenommen haben - von aller Schuld befreit. Uns ist vergeben und Gott sieht uns ab sofort als gerecht gemacht und „neu“ an.


Gleichzeitig ist unsere Aufgabe, praktisch in das Neue immer mehr hineinzuwachsen es uns immer mehr zu eigen zu machen. Gott macht in der Regel nicht einfach „Schnips“ und über Nacht verändert Er uns durch ein Wunder, sondern Er lädt uns ein auf einen Weg, auf dem wir Jesus immer ähnlicher werden sollen (2. Korinther 3,18: „Wir alle aber stehen mit unverhülltem Gesicht vor Gott und spiegeln seine Herrlichkeit wider. Der Herr verändert uns durch seinen Geist, damit wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen.“).


Für mich passt hier das Bild vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten in das verheißene Land. Gott hatte bereits Abraham, Isaak und Jakob das Land zugesichert. Geistlich gesehen gehörte ihnen das Land bereits. Trotzdem mussten sie es Schritt für Schritt erobern, sich den Riesen und Feinden stellen und das Land nach und nach einnehmen.


Auch wir haben von Gott ein verheißenes Land erhalten, das wir Schritt für Schritt einnehmen sollen. Das tun wir, indem wir uns auf den Weg machen und uns mit unseren inneren „Riesen“, unseren Ängsten, unseren Prägungen auseinandersetzen, sie „besiegen“, Lügen entlarven und zu Gottes Wahrheit umkehren und immer mehr erkennen, was Gott uns immer schon an Gutem zugedacht hat. Je klarer wir die Wahrheit erkennen, desto freier werden wir innerlich, aus dieser Wahrheit zu leben und Zeugnis für Gottes Güte zu werden (Johannes 8,31-32: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“).


Wo sehnen Sie sich nach Freiheit? Welches Land hat Gott Ihnen verheißen? Machen Sie sich auf den Weg!

 
 
 

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